Wie werden Konflikte in Teammeetings unbewusst produziert? Wie können sie vermieden werden?

5 Tipps, wie sie vermieden werden können:

1.       Eine Kollegin/einen Kollegen im Teammeeting  unberechtigt fertigmachen
Viele Konflikttreiber im Team haben den Glaubenssatz: Ein reinigendes Gewitter ist eine gute Sache!
Dieser Glaubenssatz hält sich leider immer noch hartnäckig.  Der Konflikttreiber lässt seinen aufgestauten Gefühlen freien Lauf. Er macht Vorwürfe, wird laut; seine Augen funkeln angriffslustig. Nachdem er sich abreagiert hat, geht es ihm besser und er vergisst den Vorfall sehr schnell. Doch wie fühlt sich der Angegriffene? Ist es für ihn ebenfalls schnell vergessen, wenn er runtergemacht wird? Bei vielen Menschen bleiben diese Erinnerungen im Langzeitgedächtnis haften. Die Arbeitsbeziehung hat einen deutlichen Knacks erhalten. Daher ist diese Lösungsstrategie, die noch meist noch aus der Kindheit stammt, völlig unangemessen.

2.       Ideen von MitarbeiterInnen kleinmachen, zerreden oder ignorieren
„Ach Carola hat mal wieder einen Vorschlag, wie wir Kosten beim Bürobedarf sparen können! Das ist mal wieder völlig undurchdacht und nutzlos!“
MitarbeiterInnen gehören oft zu den besten internen UnternehmensberaterInnen. Sie verfügen über wertvolles Detail-Wissen und Erfahrungen. Führungskräfte können und müssen meiner Meinung nach, nicht mehr über dieses tiefe Detailwissen verfügen. Jede Idee kann ein riesiges Verbesserungspotential haben. Daher sollte damit äußerst wertschätzend umgegangen werden. Moderne Führungskräfte unterstützen und supporten ihre Mitarbeiter. Vielleicht benötigt Carola noch weitere Insider-Informationen oder einen Tipp, mit dem sie ihre Idee noch verbessern könnte.

3.       Sich wenig für die Meinung der MitarbeiterInnen interessieren
Wie stark ist die Team-Demokratie bei Entscheidungen ausgeprägt? Trauen sich die MitarbeiterInnen ihre Meinung offen und wertschätzend zur Verfügung zu stellen? Wie ist das Image des Teams? Wofür steht es?
Hilfreiche Fragen zur Nutzung der „Beratungsressource“ MitarbeiterInnen sind:
– Was würdest Du einem Bewerber über unser Team/unser Unternehmen Positives erzählen?
– Mal angenommen wir würden einen Werbe-Dreh erstellen: Wie würde ein Werbeslogan für unsere Abteilung aussehen?
Dabei können, gerade mit Beginn von Teamentwicklungsmaßnahmen, harte Wahrheiten ans Licht kommen. Was tun, wenn der Werbe-Slogan heißt: „Ein Käfig voller Narren!“ Als erstes heißt es Ruhe bewahren und Fragen stellen, die ins Detail gehen: „Was genau meinst Du, wenn Du diesen Titel wählst? Was genau heißt das für Dich? Hast Du mal ein Beispiel für uns, woran Du das festmachst? War das einmal anders? Was wünschst Du dir jetzt? Welchen ersten Schritt könnten wir unternehmen, damit es besser wird?

4.       Fehlende Transparenz bei Unternehmensentscheidungen
Der Umzug des Teams in ein anderes Gebäude ist beschlossen. Der Flurfunk funktioniert schon ausgezeichnet: Das Team erfährt von anderen anstatt vom Zuständigen, dass es bald die Koffer packen muss. Die Bedürfnisse nach Sicherheit und Orientierung werden nicht erfüllt; daher entstehen negative Emotionen wie Frust, Angst und Unsicherheit.
Wichtige Informationen sollten aus erster Hand kommen, damit Phantasie-Geschichten und unproduktive Flurfunk-Gespräche keine Nahrung bekommen.

 

5.       Unpünktlich anfangen
„Die Krümel warten, bis der Kuchen da ist“. Pünktlichkeit wird als Wertschätzung gegenüber anderen empfunden. Chronische 10 Minuten-Zu-Spät-KommerInnen signalisieren, dass sie erstens über wenig Zeit- und Selbstmanagementfähigkeiten verfügen. Und zweitens signalisieren Sie den Wartenden, dass ihre Zeit nicht so kostbar ist, wie die des zu Spätkommenden. Unpünktlichkeit als Machtdemonstration hat längst ausgedient. Pünktlichkeit ist Ausdruck von Respekt dem anderen gegenüber.

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